ForzaETH, der Sombrero im Dienst der Wissenschaft
ForzaETH, der Sombrero im Dienst der Wissenschaft
Einen Rennwagen zu entwickeln, der autonom Gegner auf der Rennstrecke überholt, bedeutet, Grenzen zu verschieben.
Der Sombrero, das stellt sich im Gespräch mit Nicolas Baumann heraus, wird in der Wissenschaft zu wenig gewürdigt. Ein lustiger Partyhut? Ein wichtiges Kommunikationsmittel!
ForzaETH baut im ETH Hangar einen autonomen Rennwagen, Formel 1 im Massstab 1:10, der an akademischen Wettbewerben fährt. Die Rennen mit Gegnern auf der Strecke seien ein Stresstest für autonomes Fahren, sagt Nicolas Baumann von ForzaETH. Der Sombrero ist mehr als ein Wiedererkennungsmerkmal. Über einen LED-Ring auf seiner Krempe kommuniziert er in Farbcodes. Leuchtet er in Regenbogenfarben, heisst das: Überhollösung gefunden, Überholmanöver eingeleitet. Je mehr Partylicht, desto mehr Partystimmung im Team.
Für ForzaETH arbeiten Student:innen aus den Fachrichtungen Maschinenbau, Robotik, Informatik und Elektrotechnik. Dass das autonome Rennfahren mehr als eine Spielerei ist, belegen zahlreiche Publikationen, die im Umfeld des Projekts erarbeitet wurden. Jedes Paper, sagt Nicolas Baumann, sei Beleg dafür, dass in Dübendorf die Grenzen verschoben werden: «Wir pushen die Systeme wirklich ans Limit.» Das ETH-Team positioniert sich seit Beginn der Serie an der Spitze, war in gewissen Punkten voraus. «Wir haben alles veröffentlicht. Heute ist das gesamte Feld auf dem besten Stand.»
Wissensaustausch nennt Nicolas Baumann denn auch als einen grossen Standortvorteil in Dübendorf. Ein Weiterer: Das grosse Testgelände gleich vor dem Hangar. Hier ist der Weg von der Entwicklung in die Realität buchstäblich kurz.