Ein Adler namens Aithon Robotics
Ein Adler namens Aithon Robotics
Gemacht für ganz genaue Prüfung: Acht ETH-Absolventen haben eine Drohne für Brückeninspektionen entwickelt.
Wir erinnern uns: Prometheus brachte den Menschen das Feuer und wurde dafür von Göttervater Zeus aus dem Olymp verbannt. Als Strafe wurde er an einen Felsen gekettet. Dort hängend, machte sich der Adler Aithon an ihm zu schaffen.
Acht ETH-Absolventen sind nun daran, die griechische Mythologie in die Gegenwart zu übersetzen: Unter dem Namen Aithon Robotics haben sie eine Drohne entwickelt, die sich an verschiedensten Oberflächen fixieren kann. «Wir können dort Aufgaben erfüllen, die sonst ein Gerüst oder eine Hebebühne erfordern und auch an schwer zugänglichen Stellen arbeiten», erklärt Timon Mathis, der das Projekt im Jahr 2022 als Fokusprojekt während seines Maschinenbaustudiums mit ins Leben gerufen hat.
«Einen wichtigen Use Case sehen wir zum Beispiel in der Brückeninspektion: Wir können jeden Punkt einer Brücke anfliegen, uns dort fixieren, die Oberfläche abscannen oder sogar eine Kernbohrung vornehmen und wieder wegfliegen.» Ihr Adler kann Werkzeug, das bis zu 5kg wiegt mit einem Druck von 30kg an eine Wand bringen. Die Fixierung erfolgt mittels Saugnäpfen, die von zwei Staubsaugermotoren angetrieben werden.
Einen nicht unwesentlichen Anteil an der Entwicklung hat das Umfeld auf dem IPZ-Gelände. «Wir profitieren täglich vom Austausch», meint Mathis. «In allen Belangen: ein zufälliges Gespräch an der Kaffeemaschine kann dich hier unverhofft den entscheidenden Schritt weiterbringen.» Wenn das jemand wissen muss, dann das Aithon-Team. Es hat auf dem Areal bereits Veteranenstatus. Erst durften sie eine Garage für Flugtests nutzen, dann waren sie zwei Jahre im Büro Züri angesiedelt und bald geht es als eines der ersten Industrieprojekte in den Hangar 2 der ETH Zürich. Mehr IPZ geht nicht.