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Für Angst + Pfister ist Gummi etwas Besonderes

Für Angst + Pfister ist Gummi etwas Besonderes

Die Zürcher Elastomer-Spezialisten forschen und prüfen in Dübendorf intensiv für die Zukunft.

«Für uns ist der Switzerland Innovation Park Zürich ein Herzensprojekt», sagt Chief Technology Officer Erich Schmid. In der ehemaligen Malerei des Flugplatzes Dübendorf betreibt das Zürcher Unternehmen mit seiner Forschungs- und Entwicklungsabteilung mehrere Prüfstände für die Materialentwicklung.

«Wir sind uns schon begegnet», steht gross auf der Website von Angst + Pfister – und dies ist wahrhaftig so: Die Wahrscheinlichkeit, mehrmals täglich mit den Produkten der Elastomer-Spezialisten in Kontakt zu kommen, ist sehr hoch. «Vielleicht drei-, viermal pro Tag», schätzt Schmid. Spezialteile von Angst+Pfister kommen beispielsweise in vielen verschiedenen Wassersystemen, in Kaffeemaschinen, in Zügen und Trams, in zahlreichen PKWs und in der Landwirtschaft zum Einsatz. Es geht um Dichtung, um Dämpfung, um Pufferung, um Lagerung, um Abstützung. Gängigstes Produkt sind «O-Ringe»: Abdichtungen für Tanksysteme, für Uhren, für Wasserspender. «Es gibt tausend verschiedene Materialien – also wirklich: tausend verschiedene Materialien für solch einen O-Ring. Und bei jeder Anwendung müssen wieder andere Normen und Sicherheitsbestimmungen erfüllt werden, müssen Beständigkeit gegenüber ätzenden Flüssigkeiten und lange Lebenszeit gewährleistet und dabei rentabel produziert werden.» Die Nachfrage nach diesen besonderen Materialien ist hoch. Neu entwickelt Angst + Pfister auch für die Halbleiterindustrie, produziert ultrareine Elastomere für die Herstellung von Computerchips. «Wir machen in der Gruppe pro Jahr etwa 700 bis 1000 neue Entwicklungen.» Etliche davon sind im Laufe der letzten Monate bereits in Dübendorf entstanden und geprüft worden.

Angst Pfister 223

Herr Schmid, was macht das IPZ für Ihr Unternehmen einzigartig?

Erich Schmid: In erster Linie das inspirierende Umfeld und die unmittelbare Nähe zu den Hochschulen. Der Innovationspark Zürich ist ein Ort, an dem Wissenschaft und Industrie Hand in Hand zusammenarbeiten und die Ideen von morgen entwickeln. Hier entsteht ein Ort der Zukunft, eine aussergewöhnliche Community aus diversen Fachbereichen.

Wieso ist das so wichtig?

Wir wollen einer der bestmöglichen Arbeitgeber sein – und eine solche Umgebung motiviert. Gleichzeitig wächst Angst + Pfister weiter und setzt schwerpunktmässig auf eigene Forschung und Entwicklung. Unser Bedarf an fähigen Leuten, an hervorragenden Ingenieuren, Materialwissenschaftlern, Softwareentwicklern und weiteren Fachkräften wird daher stetig steigen.

Was fasziniert Sie persönlich hier?

Dass Ideen generiert und umgesetzt werden und man sich gegenseitig motiviert. Es ist beispielsweise überaus spannend zu sehen, wie die ETH Competition Teams ihre Entwicklungen auf dem Gelände testen, etwa wenn das Formula Student Team Testrunden dreht.

Was macht die Forschungs- und Entwicklungsabteilung genau?

Wir entwickeln und testen Hochleistungsmaterialien, Elastomere für spezifische Anwendungen, welche möglichst energie- und kosteneffizient produziert werden können. Dafür sind viele Tests nötig. Ca. 70 Prozent sind kundenspezifische Lösungen, 30 Prozent werden mit bereits entwickelten Lösungen, den sogenannten Standardprodukten, abgedeckt. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung trägt dazu bei, dass auch zukünftige Kundenbedürfnisse innovativ umgesetzt werden können.

Die aktuellen Räumlichkeiten auf dem Innovationspark sind für Angst + Pfister bereits zu klein. Ein neues Entwicklungslabor ist in Planung.