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Eine Woche Hyper Hyper in Zürich

Eine Woche Hyper Hyper in Zürich

Mitte Juli war Zürich Epizentrum der europäischen Hyperloop-Szene. Mehr als zwanzig Teams trafen sich zum wissenschaftlichen Wettrennen. Mit dabei: Swissloop, das im IPZ Heimvorteil hatte.

Das Ding sieht aus wie eine Badewanne. Auf Schienen. Fünf junge Männer stehen drum herum, unter einem Zelt, das sie vor der sengenden Sonne auf dem Flugplatz Dübendorf schützt. Sie tragen dicke rote Gummihandschuhe, vorsichtigen Schrittes bringt einer die Batterie und setzt sie ein. Die Badewanne ist ein sogenannter Pod, die Männer, die drum herum stehen, sind Mitglieder von Swissloop, ein Fokus-Team der ETH Zürich, das von Lina de Windt geleitet wird. Swissloop arbeitet daran, dass Menschen und Waren irgendwann mit Überschallgeschwindigkeit transportiert werden können.

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Vom 15. bis zum 21. Juli fand in Zürich die europäische Hyperloop Week statt. Am Freitag und Samstag wurden auf dem Gelände des Innovationspark Test- und Demonstrationstage durchgeführt. Details zur Veranstaltung unter hyperloopweek.com.

Das ist möglich, indem zwei der grossen Bremsen allen physischen Vorankommens überwunden werden: Roll- und Luftwiderstand. Der Pod, also die Transportkapsel, schwebt dank Magneten über der Stahlschiene – und das dereinst in einer sich nahezu im Vakuum befindenden Röhre.

Hyperloop nennt sich dieses Konzept, das auf dem White Paper «Hyperloop Alpha» aus dem Jahr 2013 basiert, das Elon Musk gemeinsam mit einem Team von Ingenieuren von Tesla und SpaceX erarbeitet hat. Teams auf der ganzen Welt arbeiten an der Technologie – im Juli findet hier in Dübendorf die European Hyperloop Week statt, wo man zusammenkommt, um sich auszutauschen, die Prototypen zu präsentieren und die Pods in einem Wettbewerb gegeneinander antreten zu lassen. Ziao Tang, Maschinenbau-Student im sechsten Semester, rechnet sich gute Chancen aus für das Swissloop-Team: «Ich würde sagen, unser Pod ist der, der dem tatsächlichen Hyperloop bisher am nächsten kommt», sagt er. Und fügt an: «Wenn alles funktioniert.»

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Ich würde sagen, unser Pod ist der, der dem tatsächlichen Hyperloop bisher am nächsten kommt – wenn alles funktioniert.

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Ziao Tang

Die Batterie ist verdrahtet, ein Student bringt einen Sack Gipfeli, zwischen zwei Bissen wird die Checkliste abgearbeitet. Immer mehr Student:innen kommen auf Trottinetts von ihren Büros im ETH-Hangar herangerollt, irgendwann klickt eine Studentin am Laptop den entscheidenden Button: Ein Sirren, die Badewanne ruckelt ein paar Zentimeter zurück, ein paar vor, das Sirren verstummt.

Das Kernteam berät sich kurz, Dinge werden angepasst, nach ein paar Minuten ist man bereit für den nächsten Versuch. Wieder das Sirren, dann – wieder nichts. Man berät sich, justiert, dann folgt der nächste Versuch: Es sirrt, der Pod setzt sich lautlos in Bewegung. Ein paar Jubelrufe, ein paar Witze, die Trottinett-Studenten fahren zurück in den Hangar: Es gibt noch viel zu tun für das Swissloop-Team bis zur European Hyperloop Week.